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Zwei Wochen Google+

Zeit für ein erstes Zwischenfazit:

Google+ fesselt noch immer, auch wenn die animierten Gifs fast so aufdringlich sind wie der Spielekram in Facebook. Mal sehen wie es wird wenn Spiele in Google+ einziehen. Denn das wird kommen, dafür wird das API schon sorgen. Und es ist letztlich auch notwendig um für “normale” Menschen eine Alternative zu Facebook zu sein. Das wird die Kreise sicher etwas stören, aber wenn die Masse nicht Google+ entdeckt wird es nur das nächste Nischenprodukt von Google im sozialen Bereich werden — kennst und nutzt Du Orkut oder Buzz?

Mit dem API und externen Quellen die mehr Nachrichten in den Stream bringen wird es auch weitere Filtermöglichkeiten geben [müssen]. Daß diese kommen werden bin ich mir sicher, Google+ entwickelt sich momentan sehr schnell weiter.
Aber auch als Nutzer muss man sich Gedanken machen wie man seinen Nachrichtenstrom kanalisiert, denn auch ohne Spiele liest man bei Google+ mehr. Sascha Lobo hat es in seiner Kolumne bei Spiegel Online treffend formuliert:

Die Urfrage von Facebook, die jeder Nutzer durch seine Aktivitäten fortwährend beantwortet, lautet: Wer bist Du? Die Urfrage von Google+ lautet: Was interessiert Dich?
Denn durch die Asymmetrie der Beziehungen bei Google+ kann man interessanten Menschen folgen und ihre Nachrichten lesen (sofern diese öffentlich sind) ohne dass man mit ihnen befreundet sein muss. Wer ist schon wirklich Freund von Linux-Erfinder Linus Torvalds oder der amerikanischen Schauspieler- und Prouzentin Felicia Day? Ich nicht, trotzdem interessiert mich was sie schreiben.
Durch diese Assymetrie der Beziehungen und der Zusammensetzung der Nutzer in der geschlossenen Beta Phase (die zum Ende des Monats beendet werden soll) hat Google+ momentan in meiner Wahrnehmung mehr Gemeinsamkeit mit Twitter als mit Facebook. Aber Twitter wie es ein sollte mit direkter Kommentarfunktion wie man es von Facebook kennt und Kontrolle wer was lesen kann. Man kann sich sein Profil auch direkt so anzeigen lassen wie ein bestimmter Kreis oder Einzelperson es sieht.

Womit wir zur Organisation der Kreise kommen.
Man ist erstmal versucht Kreise für alle möglichen Eigenschaften anzulegen. “Kenne ich wirklich”, “Wohnt im Norden”, “Nett”, “Idioten(1-4)” usw.. Das bringt einen aber nicht weiter, man hat nichts davon. Einen wesentlich sinnvolleren und praktikableren Ansatz beschreibt Kristian Köhntopp in seinem Artikel “Queryologie“:

Circles sind ein gutes Konzept für einen Sender, mit dem er potentielle Empfänger für seine Nachrichten bestimmen kann. Dabei sollte sich der Sender bei der Wahl des Circles nicht von den Interessen des Empfängers leiten lassen, sondern ausschließlich von seinen Sicherheitsinteressen. “Enthält diese Publikation irgend etwas, das mir schaden könnte, wenn ich es +public mache?”.
Sprich: Die Kreise sollten die Gruppen repräsentieren die etwas sehen können sollen. Als Sender kann ich nicht beurteilen und entscheiden was ein Empfänger lesen will, nur was er aus meiner Sicht lesen darf.
Statt öffentlich als Standard zu nehmen kann man natürlich ebensogut meine Kreise als Standard nehmen, das wäre dann etwa ein geschützter Account bei Twitter. Allerdings ist das bei Google+ eben nicht notwendig. Twitter kennt diesen Zustand nur für das gesamte Profil. Bei Google+ kann man es wirklich individuell entscheiden. Für jede Nachricht einzeln. Auch nachträglich.
Google+ Nachricht

Seinen Nachrichtenstrom muss jeder selbst organisieren, das können die Sender gar nicht leisten. Woher soll erwähnte Felicia Day wissen was mich interessiert? Sie kann und muss nur entscheiden was ich bzw. die Öffentlichkeit lesen darf.
Was bei Google+ derzeit fehlt, aber sicher noch kommen wird, ist die Möglichkeit den Nachrichtenstrom einer Person zu filtern, so dass man nur bestimmte Themen von ihr liest. Denn bei Felicia Day interessieren mich ihre beruflichen Tätigkeiten, hier vor allem als Produzentin, nicht was für ein tolles Restaurant sie gestern entdeckt hat. Bei Twitter geht das z.B. über die Hashtags mit denen man seine #Thema kennzeichnen kann. Aber auch da wird es eine Möglichkeit geben in Zukunft, da bin ich mir sicher. Spätestens wenn das API freigegeben ist wird ansonsten mit den Füssen abgestimmt. Die #Hashtags sind auch keine Erfindung von Twitter, das hat sich einfach durchgesetzt.

Google+ ist unheimlich spannend und bei meinen Nachrichten die ich in der letzten Woche großtenteils parallel in die Netzwerke gestreut habe hat sich herausgestellt dass auch die Diskussion bei Google+ nicht nur gut möglich ist, sie ist auch irgendwie gefühlt schneller und direkter. Einmal habe ich mir gewünscht dass Google Wave wiederbelebt und intergriert, das hätte der Diskussion geholfen und sie noch unmittelbarer gemacht. Vielleicht in Zukunft…
Ich könnte sicher noch viel schreiben zu Google+, über Dinge die ich gelesen habe, Dinge die mir aufgefallen sind, Dinge die anderen aufgefallen sind, Dinge die ich mir noch Wünsche, aber ehe ich das alles zusammengetragen hab ist die Hälfte davon schon nicht mehr aktuell. Google entwickelt den Dienst sehr schnell weiter, das meiste sieht man gar nicht, aber es fallen immer wieder Dinge auf die plötzlich möglich sind.
Volker Weber schrieb bei Google+ vorhin treffend über seinen Google+ Artikel der in der kommenden Ausgabe der c’t erscheint: “Das war ein schwieriger Artikel. Vor zwei Wochen geschrieben und dann immer wieder angepasst. Google+ ist ein bewegliches Ziel.” — mit Sicherheit wird der ein oder andere Satz am Montag auch schon wieder veraltet sein laugh

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